Coenzym Q10

Ratgeber Gesundheit
Coenzym Q10 -

Coenzym Q10

Ein wichtiges Enzym für die Energieproduktion in den Mitochondrien

Coenzym Q10, auch als Ubichinon Q10 bekannt, spielt eine essenzielle Rolle in der mitochondrialen Atmungskette und ist als Cofaktor maßgeblich an der Energieproduktion auf zellulärer Ebene beteiligt. Eine ausreichende Versorgung mit Coenzym Q10 ist entscheidend für eine optimale Funktion der Mitochondrien, die für die Bereitstellung von zellulärer Energie und antioxidative Prozesse verantwortlich sind. Bei einem Mangel an Coenzym Q10 kann die mitochondriale Energieproduktion beeinträchtigt werden. Die Bestimmung von Coenzym Q10 im Vollblut wurde durch die Berechnung des Cholesterin-korrigierten Q10 erweitert, da die Q10-Werte stark vom Cholesterinspiegel abhängen. Ubichinone sind als Elektronenüberträger-Coenzyme im Zellstoffwechsel von entscheidender Bedeutung und fungieren als mobile "Elektronenträger" zwischen Flavoproteinen und den Cytochromen in der Atmungskette.

Ein Coenzym Q10-Defizit von mehr als 25% kann bereits zu strukturellen Schäden an den Mitochondrien führen und die Übertragung sowie die Gewinnung von Energie in den Zellen beeinträchtigen.

Neutralisation von freien Radikalen und Schutz der Zellmembranen

Coenzym Q10 fungiert als fettlösliches Antioxidans, das im Körper selbst produziert wird. Es schützt Lipide, Proteine und die DNA vor Schäden durch freie Radikale, unterstützt die Regeneration von wichtigen Antioxidantien wie Vitamin E und C und gewährleistet einen Schutz der Zellmembranen. Diese Funktion ist besonders wichtig für die inneren Mitochondrienmembranen sowie die Mitochondrien-DNA, was entscheidend für die Nervenleitfähigkeit und den Stofftransport durch die Zellwand ist.

Medizinische Relevanz

Q10 ist in allen Zellen des Körpers vorhanden. Obwohl der Körper in geringen Mengen Coenzym Q10 selbst synthetisieren kann, muss es auch über die Nahrung aufgenommen werden. Mit fortschreitendem Alter nimmt die Fähigkeit zur Q10-Synthese ab. Daher weisen Personen im Alter von 40 Jahren im Vergleich zu 20-Jährigen insbesondere im Herzmuskel und in der Niere deutlich niedrigere Coenzym-Q10-Konzentrationen auf.

Ursachen für einen vorliegenden Mangel an Coenzym Q10 können verschiedene Faktoren sein, darunter die Zerstörung von Ubichinonen durch erhöhte Lipidperoxidation. Ein Mangel an B-Vitaminen und Vitamin E kann ebenfalls zu einem verminderten Ubichinongehalt der Organe führen. Des Weiteren kann eine unzureichende Zufuhr von Vorstufen von Ubichinon, wie zum Beispiel Phenylalanin, oder der an der Synthese beteiligten Vitamine (Niacin, Pyridoxin, Pantothensäure, Folsäure oder Vitamin B12) zu einer reduzierten körpereigenen Synthese von Coenzym Q10 führen.

Vorteile einer Ergänzung mit Coenzym Q10

Eine umfassende Analyse wissenschaftlicher Arbeiten hat sich intensiv mit den therapeutischen Vorteilen einer Coenzym Q10-Supplementierung auseinandergesetzt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass besonders bei Menschen ab dem 50. Lebensjahr eine Verbesserung der Coenzym Q10-Versorgung mit einem besseren Gesundheitszustand in Verbindung steht. Zusammengefasst können die folgenden Wirkungen als Indikationen für die labormedizinische Bewertung des Coenzym Q10-Status betrachtet werden:

  • antioxidative Effekte
  • neuroprotektive Effekte
  • kardioprotektive Effekte
  • blutdruckstabilisierende Effekte
  • Verbesserung der Vitalität und Kondition
  • unterstützende Wirkung bei der Reduktion des Körpergewichts
  • immunstabilisierende Effekte
  • therapeutische Effekte bei parodontalen Veränderungen

Cholesterinbereinigter Q10-Status und seine Verbindung zu Coenzym Q10

Der Normbereich für den Q10-Gehalt im Vollblut liegt zwischen 0,66 und 1,89 mg/l, wobei Werte unter 0,3 mg/l als kritisch betrachtet werden. Um den therapeutischen Effekt zu maximieren, sollten Werte über 1,0 mg/l angestrebt werden, wobei der optimale Zielwert bei über 2,5 mg/l liegt. Es wurde festgestellt, dass die körpereigene Synthese von Cholesterin und Q10 ähnliche Muster aufweist, da sie aus gemeinsamen Vorstufen gebildet werden. Medikamente wie Statine, die die Cholesterinsynthese hemmen, können auch zu einem Rückgang des Q10-Spiegels führen. Eine Behandlung von Hypercholesterinämie mit Statinen geht oft mit einem Mangel an Q10 einher, der durch eine gezielte Q10-Supplementierung ausgeglichen werden sollte. LDL-Cholesterin dient als Transportmittel für Coenzym Q10 im Blut. Eine Hypercholesterinämie kann zu erhöhten Coenzym Q10-Spiegeln führen, was jedoch nicht notwendigerweise auf einen ausreichenden intrazellulären Versorgungsstatus hinweist. Daher sollte bei der Bewertung der Coenzym Q10-Versorgung immer der Cholesterinspiegel berücksichtigt werden, was sich im Laborbefund als sogenannter Cholesterin-korrigierter Q10-Wert ausdrückt.

Die Bestimmung des Cholesterin-korrigierten Q10-Wertes verhindert Fehlinterpretationen, indem Q10 auf das Cholesterin im Plasma bezogen wird. Aus präventivmedizinischer Sicht sollte der Cholesterin-korrigierte Q10-Wert nicht unter 0,200 μmol/mmol Cholesterin liegen. Studien zeigen, dass bei gesunden Probanden die Substitution von täglich 30 mg Q10 über einen Zeitraum von 6 Wochen den Cholesterin-korrigierten Q10-Wert von 0,160 μmol/mmol Cholesterin auf 0,330 μmol/mmol Cholesterin ansteigen lassen kann. Andere Untersuchungen zeigten sogar einen Anstieg auf 0,941 μmol/mmol Cholesterin nach einmaliger Substitution von 3 mg Q10 pro kg Körpergewicht.

Wir warnen vor Selbstmedikation und jedem sonstigen Beginn oder Abbruch einer Therapie ohne vorherigen Arzt oder Therapeutenbesuch. Bitte gehen Sie daher bei gesundheitlichen Problemen immer auch persönlich zu einem Arzt oder Therapeuten!

Ursachen für Coenzym Q10-Mangel

Ursachen Beschreibung
Ernährung Reduktionsdiäten, Mangelernährung und fettarme Kost können zu einem Mangel führen.
Eingeschränkte Resorption Störungen im Fettstoffwechsel, gastrointestinale Probleme und Beeinträchtigungen der Gallenfunktion können die Aufnahme von Coenzym Q10 beeinflussen.
Verminderung der körpereigenen Synthese Ein Mangel an Proteinen, B-Vitaminen, Vitamin E, Selen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente wie β-Blocker, Statine und L-Dopa können die körpereigene Produktion von Coenzym Q10 reduzieren. Weitere Faktoren wie Phenylketonurie, Lebererkrankungen und genetische Mutationen können ebenfalls eine Rolle spielen.
Erhöhter Bedarf

Zustände wie Herzinsuffizienz, intensiver Sport, Stress und oxidativer Stress (z. B. durch Rauchen) können den Bedarf an Coenzym Q10 erhöhen.